Gitarre üben soll Spaß machen!
Jeder übt anders Gitarre und jeder hat hierbei unterschiedliche Voraussetzungen und Ziele. Es haben aber Alle, die Gitarre lernen ein Instrument oder auch ein Musikstück erlernen wollen, eines gemeinsam.
Die Ziele sollen möglichst schnell und ohne viel Aufwand erreicht werden. Das Ergebnis soll also möglichst schnell befriedigend sein und wenig Mühe und Zeit kosten.
Das genau in dieser Heran- und Vorgehensweise der häufigste Fehler beim Gitarre üben liegt, ist uns Musikern oft gar nicht bewusst. In unserer schnelllebigen Zeit mit möglichst permanenter Erreichbarkeit via Handy, SMS, Whatts App, E-Mails etc. ist es schwer noch Zeit und Ruhe zu finden, um konzentriert und effektiv zu üben, zumal das Üben in der Regel „nebenberuflich“ also nach Feierabend stattfindet. Spätestens bei der gemeinsamen Probe, beim Auftritt, oder im Gitarrenunterricht ist der Frust dann groß, dabei sollte es doch Spaß machen.
Zugegeben, es ist gar nicht mehr so einfach ein Telefon zu finden, welches man einfach abschalten kann, um in Ruhe zu üben.
Tatsache ist jedoch, dass eine Übeeinheit nicht mehr effektiv sein kann und auch keinen Spaß macht, wenn man nicht die nötige Aufmerksamkeit und Konzentration aufbringen kann und sich nicht wirklich die Zeit und Ruhe hierzu nimmt. Alle möglichen Freizeittermine haben ihren festen Platz in der Woche, eine Zeiteinteilung mit festen Übungstagen- und -Zeiten in einem sinnvollen Rhythmus machen wir jedoch nicht.
Dabei ist es genau wie mit den Trainingseinheiten bei Sport und Fitness. Einmal pro Woche stundenlang bis zur Erschöpfung ist nicht annähernd so effektiv wie z. B. dreimal pro Woche a 30 Minuten in einem sinnvollen Zeitabstand von zwei Tagen, damit sich das Geübte auch „setzen“ kann.
Wer dann noch mit einer einwandfreien und gut gestimmten Gitarre übt und vorher kurze Aufwärmübungen für die Finger macht, hat gute Chancen auch Spaß dabei zu haben.
Das Ergebnis befriedigt viel mehr und führt dann oft auch zu „Überstunden“ weil es eben Spaß macht und wir genießen es dann auch.
Dieses konzentrierte gut vorbereitete Üben verringert auch die immense Fehlerquote, die entsteht wenn nicht richtig geübt wird, was folglich den Übeaufwand auf der Gitarre noch erheblich verkürzt.
Wer sich nicht mal die Zeit nimmt ein neues Stück auf Taktart, Tonart, Form, Klammern, Wiederholungen, Codas und andere Besonderheiten zu analysieren oder gar einen Auftakt übersieht bzw. falsch anzählt, darf sich nicht wundern, wenn das Üben zur Qual wird. Oft wird auch ein viel zu hohes Tempo gewählt oder/und immer wieder von vorne angefangen, was dazu führt das der Beginn des Stückes, der schon gut läuft immer schneller wird und man viel zu schnell in den Teil kommt, der noch nicht klappt und eigentlich langsam geübt werden sollte. Und wieder von vorn…Nein !
Zwischen Gitarre üben und spielen besteht ein großer Unterschied. Spielen sollte man das was man schon kann und üben das was man noch nicht kann !
Viel Spaß beim Gitarre üben wünscht Euch Detlef !